Snacks_2019

Brot macht dick und Fleisch krank? Tischer: Verbraucher haben das latente Bedürfnis nach Frische und Gesundheit. Sie wollen „more healthy“ konsumieren, ohne sich in Verzicht üben zu müssen. Was Bäckern und Metzgern einerseits die Möglichkeit gibt, ihre Kernprodukte zu inszenieren, andererseits aber auch erfordert, dem Kunden er- klären zu können, dass Brot als solches nicht dick und dumm macht, die Brotsorten aber unterschiedlich einzustufen sind. Sie sprechen von steigendem Gesundheitsbewusstsein. Wie sieht es mit vegetarischem und veganem Konsum aus? Tischer: Vegetarische und vegane Angebote werden zwar immer bedeutender, aber nicht in dem Maße, wie es uns das große Medieninteresse glauben lässt. Der Anteil der Veganer in Deutschlands Bevölkerung ist 2018 von 1,5 auf 1,6 Prozent gestiegen, der der Vegetarier von 8,5 auf 9,7 Prozent. Gemäß des Trends „Plantarismus“ ernährt sich der größte Teil der Bevölkerung insgesamt zunehmend pflanzenorientierter. Gerade Metzger sollten daher mehr Alternativen anbieten. Dazu gehört auch Vegetarisches. Wer für die Grillparty Fleisch kauft, aber Vegetarier un- ter den Gästen hat, ist doch froh, wenn ihm sein Metzger Angebote machen kann. Welche Snacks mit Fleisch jenseits vom Brötchen mit Frikadelle können Metzger anbieten? Tischer: Sie müssen neue Dinge entwickeln und das Fleisch inszenieren. Auch da sind Bowls ein Riesen- thema. Sie können gezielt die Best-Ager ansprechen, die Geld haben und bereit sind, es sich gut gehen zu lassen. Sie können Ess-Gelegenheiten attraktiver ge- stalten. Denn eins ist klar: Die Konkurrenz durch die Handelsgastronomie wird weiter zunehmen. Darauf müssen sich Bäcker und Metzger einstellen. ✦ „Das Brötchen ist wie ein transportabler Teller. Diese Botschaft müssen Bäcker rüberbringen.“ — Karin Tischer

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